Das kleine blaue Flugzeug

Eine Fliegergeschichte für große und kleine Piloten

© 2023
Text und Idee: Oliver K. Gerbig
Illustrationen: Harry der Zeichner

Für Jonathan und Clarissa,
meine wunderbaren Kinder,
denen ich diese Geschichte oft erzählte.

AUDIOBOOK

Sprecher: Oliver K. Gerbig

Audiobook: Das kleine blaue Flugzeug

1. Kapitel: Ein neuer Tag

Die ruhige Nacht über dem kleinen Flugplatz am Waldrand geht langsam zu Ende. Es ist November, kalt, regnerisch und dunkel.
Im Licht des Vollmonds ziehen die letzten Nebelschwaden wie kleine Seen aus Sternenstaub über die lange Startbahn.
Schon kann man das rote Dach der Flugzeughalle am Waldrand erkennen. Endlich zeigt sich wieder die Sonne dunkelrot, glänzend über dem Horizont. Die schimmerten Öltropfen, glitzern wie bunte Regebogen auf dem nassen Asphalt, als die ersten Sonnenstrahlen sie treffen. 

Die Nacht war eine besondere gewesen. In einer warmen Ecke des Hangars, wo die Menschen ihre Fallschirme zum Trocknen aufhängen, war er um Schlag Mitternacht zur Welt gekommen. Stolz hatte Papa ihn in saubere Öllappen gewickelt und vorsichtig in sein Bettchen gelegt. Er hatte es in den letzten Wochen aus einem sehr großen, alten Flugzeugreifen gebaut und liebevoll bemalt. Der, vom stetigen Wind ausgefranste,  rot-weiß gestreifte Windsack, hatte viele Jahre lag neben der Startbahn angezeigt, woher der Wind kam. Nun dient er als Windel.

Als die Sonnenstrahlen die Baumwipfel berühren, tauchen sie die Rollwege in einen goldenen Schimmer.

Nachdem die anderen Flugzeuge ihre bunten Schlafanzüge ausgezogen und sich ausgiebig unter der Öldusche geputzt haben, bestaunen sie nun mit verschlafenen Augen den winzigen Neuankömmling.

Der stolze Flugzeug-Papa öffnet eines der sehr schweren, eisernen Hangar-Tore.  Es quietscht schrill und laut, als es sich schwer und blechern mit seinen Rollen in Bewegung setzt.

Er hält seinen Sohn mit seine mächtigen Tragflachen in die Höhe und begrüßt das neue Leben mit den Worten:
„Möge immer genug Luft unter deinen Flügeln sein!
Mögen Blitz und Donner von dir fernbleiben!
Möge die Sonne all deine Flüge mit ihren Strahlen begleiten!“

EKKI ist ein altes, grummeliges, knallgelbes Agrarflugzeug.  Er fragt mit brummender Stimme: „Na, wie soll es den heißen?“, und eine rostige Schraube fällt aus seinem mächtigen Sternmotor.
Papa blickt auf und sieht Mutti lange in die wunderschönen Augen, „MAXI, MAXI soll er heißen.“
Alle Flugzeuge lassen ihre Motoren röhren und rufen begeistert: „Willkommen MAXI! Willkommen im Leben!“

Man muss wissen, dass in dem Land, wo MAXI lebt, die Namen von ganz kleinen Motorflugzeugen immer mit einem grossen M beginnen. Wenn sie dann erwachsen werden, bekommen sie neue Namen. Dann beginnt dieser mit einem „E“ wie EMIL oder ERNA. Maxis Mutti heisst EMMA und sein Papa EDDY.
Wenn sie später alt und erfahren sind und ihnen ein zweiter Motor wächst, dann heißen sie zum Beispiel GLEB oder GABI.  Die ganz großen Düsenflugzeuge haben Namen, die mit A beginnen, so wie ANNA oder ALFI.

2. Kapitel: Anders sein

Einige Jahre gehen ins Land. Auch die anderen Flugzeug-Eltern haben kleine MUCKs, MIMIs oder MAIKs bekommen, die allen zu prächtigen, jungen Flugzeugen herangewachsen sind. Die Mädchen lackieren ihre Flügelspitzen, und die Jungs kaufen sich von ihrem Taschengeld glänzende, verchromte Propeller.
Tagsüber machen sie lange Streckenflüge zu anderen Flugplätzen. Sie fliegen über das Meer oder in die hohen Berge. Manchmal fliegen sie so weit, dass sie in fremden Hangars schlafen müssen und ihr Benzin von fremden Tankstellen bekommen.

MAXI hingegen ist klein geblieben, geradezu winzig und er wird einfach nicht größer. Immer noch passt er problemlos unter den Flügel seiner Mutti.

Oft sitzt er einsam am Rand des Rollfelds und schaut in die Weite des blauen Himmel.
Die gemeinen und verstohlenen Blicke, die ihm die anderen Jugendlichen zuwerfen, bleiben MAXI nicht verborgen, wenn diese von ihren gemeinsamen Flügen zurückkommen und sich mit ihren großartigen Leistungen brüsteten. Jeder prahlt damit, noch schneller und höher geflogen zu sein als der Nächste. Der größte Angeber ist der dicke MAIK.


Dann wird MAXI sehr, sehr traurig. „Ich wäre so gerne mitgeflogen“, denkt er und zwei große Tränen aus Öl kullern aus seinen kleinen blauen Augen.
EMMA, seine Mutti tröstet ihn mit einem liebevollen Lächeln, „sei nicht traurig mein Sohn, du wirst auch noch wachsen und etwas Besonders in deinem Leben erreichen“. 

Gelegentlich nimmt Papa ihn huckepack und sie machen wunderschöne Flüge zwischen den weißen Wolken, die sich wie Zuckerwatte auftürmen. Zwischen den grünen Viehweiden strahlte der Raps wie Gold. Wenn dann die Sonne dunkelrot am Horizont untergeht, freut sich EDDY, MAXIs Papa, dass er diesen besonderen Moment gemeinsam mit seinem Sohn erleben darf. Bevor die Dunkelheit einbricht, landeten sie sicher auf dem kleinen Flugplatz, auf dem ein zarter Schleier aus Nebel, wie ein Meer aus Watte, über dem Gras aufstieg.

All das jedoch kann MAXI nicht aufmuntern. 
Mit schwerem Herzen sitzt er mit seinen Eltern, seinem Opa-EMIL und seiner Oma-ERNA in der gemütlichen Ecke des Hangars.
Oma-ERNA ist eine Etrich Taube. Opa-EMIL nennt sie liebevoll, „mein Täubchen“.
Sie sagt dann immer scherzhaft zu ihm, „Ja mein Baron“, denn Opa-EMIL war einst ein berühmtes Flugzeug. Sein Pilot war ein echter Baron gewesen. Opa-EMIL hat drei Flügel übereinander, die früher in leuchtendem Rot strahlten. „Ja, ja heute ist der Lack ab“, sagt er manchmal wehmütig, denn das Rot ist etwas grau geworden.

3. Kapitel: Ein neuer Freund

An einem lauen Sommerabend sitzt MAXI wieder einmal am Rande des Rollfelds an seiner Lieblingsstelle, einem kleinen Hügel. Von dort kann er den ganzen Flugplatz überschauen. Die Sonne hängt schon schwer und rot am Himmel. Es duftet nach Sommerwiese und der Abendstern ist bereits im Westen zu sehen, als plötzlich ein Vogel am Horizont erscheint. Ein wunderschöner brauner Falke turnt verspielt mit schrillen Freudenschreien durch die warme Abendluft.
MAXI traute seinen Augen kaum, als er sieht, wie dieser Akrobat der Lüfte dort oben im Himmel seine Saltos schlägt

Er schießt im Sturzflug zur Erde.  Kurz über dem Boden ändert er die Richtung und manövriert in wilden Schlangenlinien an den hohen Tannen am Waldrand vorbei. Dabei sind es nur Millimeter, die seine Flügelspitzen von den harten Zweigen trennten. Manchmal legte sich der Falke auf die Seite und fliegt wie ein Pfeil zwischen den dicht zusammenstehenden Bäumen hindurch. Dann steigt er wieder steil nach oben und durchsticht das Dach des Waldes wie eine Rakete.
„Das muss ich lernen“, sagt sich MAXI und fliegt dem flinken Falken in Richtung Sonnenuntergang hinterher. Der Vogel flüchtet jedoch, sobald MAXI ihm nahekommt und verschwindet im Sturzflug im nächsten Wald.

„Puh, das ist ganz schön schwer, einen Falken kennenzulernen. Wie stelle ich das nur an?“, fragt er abends seinen Opa-EMIL.
„Du musst ihn zähmen“, antwortet Opa EMIL und zündet sich seine Pfeife an.
„Zähmen?“, fragt MAXI, „wie macht man das?“
„Ich kannte einen Piloten“, beginnt Opa EMIL seine Geschichte.  Er war Franzose und hat wunderbare Geschichten erzählt. Antoine hieß er.
Einmal erzählte er von einem kleinen Prinzen, der einen Fuchs zähmen wollte.
In seiner Geschichte sagte der Fuchs: „Zähmen, das ist eine Sache, die vergessen wurde.
Es bedeutet, sich kennenzulernen und sich zu vertrauen.“
„Wie hat es der kleine Prinz gemacht?“, fragt MAXI neugierig.
Opa-EMIL schmaucht seine Pfeife und erzählt weiter:
„Der kleine Prinz besuchte den Fuchs jeden Tag. Jeden Tag kam er ihm ein winziges, kaum merkliches Stück näher, bis der Fuchs sich nach vielen Wochen streicheln ließ und dem kleinen Prinzen vertraute.“
„Du meinst, mein Falke ist wie der Fuchs in der Geschichte?“, fragt MAXI nachdenklich.
„So ist es“, freute sich Opa-EMIL und lächelt seinen Enkel glücklich an.

Tags darauf mach sich MAXI auf, den Falken zu zähmen. Zuerst fliegt er mit grossem Abstand neben ihm her. Aber nur so weit, dass der Falke ihn noch sehen kann.
Jeden Tag kommt er ihm ein Stück näher und macht alle seine Flugbewegungen nach.
Nach 7 Wochen ist MAXI ihm so nahegekommen, dass er genau sehen kann, wie der Falke ihn beobachtet.
Dieser beginnt sogar kleine Kunststücke zu machen, denen MAXI folgen soll.
„Halt! Nicht so schwer!“, ruft MAXI.
Doch der Falke grinst zurück und ruft, „streng dich mehr an, mein Freund.“
„Mein Freund? Ha! Ich habe dich gezähmt“, denkt MAXI laut.
„Oh nein!“, ruft FALKE ihm lachend zu, „ich habe dich gezähmt!“
Opa-EMIL meint später, als MAXI ihm alles erzählt, „ja, ja es ist immer Ansichtssache“, lacht er und denkt bewundernd an den Piloten und Geschichtenerzähler Antoine de Saint Exupéry.

Kapitel 4 : Die Anderen

MAIK, der Anführer der Jugendlichen, mag die Menschen nicht.
Er liebt es, seinen Rumpf wie ein Armeeflugzeug zu bemalen. Er ist immer laut und kommandierte alle herum.
Wer ihm nicht passt, der wird herumgeschubst und angepöbelt.
Wer nicht tut, was er sagt, darf bei seiner Gang nicht dabei sein.
Die anderen Jugendlichen machen ihm alles nach und jeder will vor MAIK der Coolste sein.
Eines Tages fliegen sie alle wie ein wildgewordener Bienenschwarm um einen Berg herum.
Es ist ein sonniger Tag, der viele Menschen aus ihren Häusern gelockt hat, um fröhlich singend bis zum Gipfelkreuz des Berges hinaufzusteigen.
Aus heiterem Himmel kommt MAIK im Sturzflug angeflogen und ruft: „MIMI, MANI, MURI, MALI, MILI MIXI, und MUXI! Alle in einer Reihe hinter mir her, klar?“, ruft MAIK durch sein Funkgerät.
„Klar! Juhu! “, rufen die Stimmen der Anderen  aus seinem Cockpit-Lautsprecher zurück.
Alle machen mit. Wie Perlen auf einer Schnur fliegen sie johlend mit großem Juhuuuu hintereinander her.
Was sie noch nicht wissen, ist, dass MAIK sie gefährlich nah an das Gipfelkreuz heranfliegen lässt. So nah, dass die Menschen sich vor Angst auf den Boden werfen und fluchen.
MAIKs hämisches Lachen tönt laut und blechern aus den Lautsprechern.


Die Luftaufsicht am Boden hat dies jedoch auch mitgehört und alles im Fernglas vom Tower aus beobachtet. Sofort ruft sie durch den Funk zurück, „MAIK, MIMI, MANI, MURI, MALI, MILI MIXI, und MUXI! Sofort landen! Flugverbot für eine Woche!
MAIK, du hast Flugverbot für 3 Wochen.“
Opa-EMIL schüttelte den Kopf, „wir haben alle schon mal Blödsinn gemacht, aber es muss immer respektvoll bleiben, man darf niemanden erschrecken oder verletzen.  Flugverbot, richtig so!“
Flugverbot ist für Flugzeuge so, wie Stubenarrest für Kinder.

Kapitel 5: Eine alte Geschichte

„Woher kannst du nur all diese Kunststücke?“, fragt MAXI seinen neuen Freund, der FALKE heisst, als sie eines Abends zusammen auf dem kleinen Hügel sitzen, von dem man den ganzen Flugplatz überschauen kann.
„Das ist in meiner Familie seit Jahrtausenden Tradition. Wir haben schon Königen und Kaisern gedient. Ich habe es von meinem Vater gelernt, dieser von seinem Vater, dieser von seinem und so weiter. Vor vielen Jahren hat unsere Familie sogar Sir Lancelot, dem berühmten Ritter, bei der Jagd geholfen. Vor 1000 Jahren heiratete meine UrUrUrUrUrUrUrUrUrUr-undsoweiter-Großmutter einen Falken, der dem Kaiser von China gedient hat“, putzt FALKE sein schimmerndes Gefieder und schaut verschmitzt mit seinen pechschwarzen Augen unter seinem Flügel hervor.
MAXI ist fasziniert, dass er einen so wunderbaren Lehrer gefunden hat, der stolz auf die Tradition seiner Kunst ist und diese an ihn, seinen neuen Freund und Schüler weitergibt.
„Ich glaube, ich habe ein Bild von deinem UrUrUrUrUrUrUrUrUrUr-undsoweiter-Großvater gesehen“, erinnerte sich MAXI.
„Wo?“ staunt FALKE.
„Komm mit“.

Opa-EMIL ist ein Büchernarr und hat in seinem Hangar sehr viele uralte Bücher.
Oft hatte er MAXI daraus vorgelesen oder ihm Bilder gezeigt. Es ist ein sehr großes, dickes Buch, an das MAXI sich erinnert, sehr alt und mit runzeligem, braunem Leder eingebunden. Er muss gar nicht lange suchen, um es zu finden. Es liegt ganz oben auf einem verstaubten Bücherstapel. Der Einband ist so schwer, dass sie das Buch kaum aufklappen können.

Außerdem müssen sie es ja heimlich tun und keinen Krach machen, denn Opa-EMIL mag es nicht, wenn jemand seine Bücher anfasst. „Psssst!“, ruft MAXI erschreckt, als der Buchdeckel endlich krachend auf die Tischplatte fällt.
Vorsichtig macht MAXI seinen kleinen Propeller an und pustet gerade so viel Wind über die Seiten des alten Buches, dass er sie umblättern kann. „Oh je, der ganze Staub, ich sehe nichts mehr.“
Als sich die Staubwolke sich endlich gesetzt hat, schauen sie auf die aufgeschlagene Seite.
„Da ist er!“, ruft FALKE aufgeregt, „der Kaiser von China in seinem prächtigen Gewand.

Er steht auf der endlosen Chinesischen Mauer. Schau, der schillernde Regenbogen. Sein Land erstreckt sich von den grünen Reisfeldern bis über das Meer hinaus. Er streckt einen Arm zum Himmel aus.  Und da! Siehst du ihn?“, ruft FALKE aufgeregt, „da! Oben im Himmel. Das ist mein UrUrUrUrUrUrUrUrUrUr-undsoweiter-Großvater, FAL-SHU-KE.
Siehst du die goldene Feder zwischen den anderen Schwanzfedern?
Eine goldene Feder ist die größte Auszeichnung, die man als Meister der Flugkunst bekommen kann.“
„Danke, dass du mir das gezeigt hast, MAXI“, freut sich FALKE. „Du bist der Größte.“

Kapitel 6: Freundschaft

FALKE und MAXI fliegen den ganzen Sommer zusammen. MAXI wird immer besser und turnt schon fast so gut wie FALKE durch den blauen Himmel.
„Der Junge hat Talent“, sagt Opa-EMIL.
„Unsinn“, meint Oma-ERNA, „Man muss nur genug üben, dann kann jeder großartig werden.“
„Aber Talent hilft“, grummelt Opa-EMIL.
„Wenn du meinst, mein Baron“, sagt sie und küsst ihn liebevoll auf die Motorhaube.

Eines Tages fliegen die beiden Freunde bereits seit Sonnenaufgang durch den frischen Morgen. Die Sonne steht inzwischen schon hoch am Himmel. Plötzlich bekommt FALKE Hunger und wird von einer kleinen Maus abgelenkt, die er weit unter sich im Gras sieht, denn er hatte nicht gefrühstückt. Zuerst bemerkt MAXI sie nicht, denn Falken können viel besser sehen als Flugzeuge, Menschen oder Mäuse.

FALKES Magen knurrt schon vor Hunger und so bleibt er kurzerhand flügelschlagend in der Luft stehen und beobachtet sein Mittagessen, um im richtigen Moment herabsausen zu können.
MAXI versucht, es ihm gleich zu tun und drosselt seinen Motor, um auch in der Luft stehenzubleiben. Das Geräusch des Windes wird immer stiller und bald hört er gar nichts mehr. Herrlich ist dieses Gefühl, lautlos in der Luft zu stehen.
Plötzlich fällt MAXI unvermittelt steil nach unten und dreht sich mit der Nase voran immer schneller auf die Erde zu. 
„Muttiiiiiiiiiiiiiiiiiiii“, ruft er erschreckt. Doch niemand kann ihm helfen, so schnell kommt der Wald näher.
Krachend stürzt er durch die Äste.
Als MAXI nach Stunden die Augen wieder öffnet, schaut er in das besorgte Gesicht seiner Mutti.
„Glück gehabt“, sagt Opa-EMIL und zuckt mit seinem Schnauzbart, „du hast dir zum Glück nur die Flügelspitze gebrochen, das wird wieder, wir haben das schon zusammengeschweißt“.
Und Papa ergänzt beruhigend: „Wenn es dir besser geht, lackieren wir dich wieder neu, dann sind die paar Kratzer auch bald vergessen“. Mutti schluchzt laut auf und nimmt MAXI behutsam in die Flügel: „Ich bin so froh, dass nichts Schlimmes passiert ist“, sagt sie erleichtert. „Au, tut das weh“, ruft MAXI, als das alte Sanitär-Flugzeug seine Flügelspitze eingipst.  Dann fällt er in einen langen, tiefen Schlaf.

Kapitel 7: Aerodynamik

Als es MAXI wieder besser geht, fragt er: „Opa-EMIL, warum können wir fliegen, obwohl wir nicht mit den Flügeln schlagen können, wie ein Vogel?“
„Wegen der Aerodynamik“, erklärt Opa-EMIL.
„Ärodün …. was?“, fragt MAXI verwirrt, „Wer ist das denn?“ und kratzte sich die Flügelspitze, die immer noch ein wenig weh tut.
„Nein, nicht wer“, lacht Opa-EMIL, „Was! Aerodynamik ist das physikalische Gesetz der Luftbewegung. Aero heißt Luft und Dynamik heißt Bewegung.“
„Aha?“, schaute MAXI ihn mit fragenden Augen an, „und wie geht diese Äro-dünn-amick?“
 „Aerodynamik“, spricht Opa-EMIL das schwer Wort langsam vor. „ Es hat sehr lange gedauert, bis es jemand verstanden hat, aber dann war es ganz einfach“, sagte Opa-EMIL stolz.

Illustrationen Copyright: Harry der Zeichner

„Jetzt schau mal deine Flügel an, wie sehen die aus?“, tippt er auf MAXIs Flügel .
„Die sind gewölbt“, sagt MAXI mit zusammengekniffenen Augen, „Meine sind gerade und fest, aber FALKE kann sie bewegen.“
„Genau“, wird Opa-EMIL ganz aufgeregt: „Lass uns ein Experiment machen!
„Nimm dieses Stück Papier, reißt er einen Streifen aus einem alten, ausgedienten Wartungshandbuchbuch heraus. Roll ihn ein wenig auf.“
„Gut so?“, fragte MAXI skeptisch.
„ Ja, sehr gut. Wenn du ihn nun wieder ausrollst, ist das Papier vorne etwas gewölbt und hinten flach“
„Genau“, bestätigte MAXI mit prüfenden Augen, „so, wie meine Tragflächen und FALKES Flügel“.
„Halt jetzt die gewölbte Seite ganz leicht an den Außenseiten fest.
„Ok“, sagt MAXI und wunderte sich, wie es nun weitergehen soll.
„Nun blas ganz leicht darüber“.
„Nicht darunter?“
„Nein, darüber“, mahnt Opa-EMIL mit blinkenden Positionslichtern.
Maxi ist begeistert, als sich das flache Ende des gewölbten Papiers nun, wie von Geisterhand leicht nach oben bewegt. „Wie passiert das?“, fragt er staunend.

Opa-EMIL belehrt begeistert: „Ein berühmter Französischer Physiker, Herr Bernulli, hat entdeckt, dass die Luft einen Flügel nach oben zieht, wenn sie über seine gewölbte Seite streift. Das nennt man Auftrieb“.
„Auftrieb?“, fragt MAXI.

Illustrationen Copyright: Harry der Zeichner


„Ja, Auftrieb ist wie tausend, winzige Fäden, die an der Oberseite deiner Tragflächen festgebunden sind und dich nach oben ziehen. Dein Motor zieht dich vorwärts und dadurch kann die Luft über deine Flügel streichen. Verstehst du? “
„Puh, ich glaube ja“, antwortet MAXI schon etwas erschöpft.
„Deshalb passiert auch nichts, wenn unser Motor mal ausgeht, dann gleiten wir ganz sanft nach unten, genau wie dein Freund, der elegante FALKE, wenn er nicht mit den Flügeln schlägt.“
„Ja, das ist ein schönes Gefühl“, schwärmt MAXI sehnsüchtig und kann es kaum erwarten wieder fliegen zu dürfen. „Verstanden, Vögel bleiben oben, weil sie mit den Flügeln schlagen“, wiederholt er das Gelernte, „und wir, weil wir einen Motor haben“.
„Richtig“ sagt Opa-EMIL anerkennend, „und FALKE kann in der Luft stehenbleiben, weil er seine Flügel bewegen kann. Wir müssen uns immer gleichmäßig bewegen, sonst fallen wir herunter.“
„Ich versuche jedenfalls nie wieder in der Luft stehen zu bleiben“, meinte MAXI.
„Das ist sicher besser so, mein Junge“, bestätigte Opa-EMIL mit einem Lächeln.

Kapitel 8: Herbst

Nach ein paar Wochen darf MAXI endlich wieder fliegen. „Aber keine Kunststücke“, ermahnt das Sanitärflugzeug streng“, und putzt sich einen Ölfleck vom roten Kreuz.
Papa hat MAXIS Schrammen und den Flügel neu lackiert, und jetzt sieht er richtig schick aus.
Voll Vorfreude auf den ersten Flug öffnet MAXI die quietschenden Hangar-Tore.
Eiskalte Luft kommt herein. „Oh nein, der Sommer ist ja schon vorbei“, trauert MAXI.

„Mach dir nichts daraus“, ruft FALKE verschmitzt, der oben auf dem Dach sitzt und frech aus seinen schwarzen Knopfaugen, mit schief gelegtem Kopf zu ihm herunter schaut. „In kalter Luft kann man viel besser fliegen. Die fühlt sich viel dicker an als im Sommer. Na? Lust auf einen Rundflug?“
„Klar“, ruft MAXI begeistert, und sie schwingen sich hinauf in den kalten Himmel über einem Meer aus, mit buntem Herbstlaub behangenen Bäumen. Der Winter ist wieder lang, kalt und dunkel. Die Startbahn des kleinen Flugplatzes am Waldrand ist dick verschneit. MAXI hat sich den kuschelig, warmen Wollschal um den Hals gelegt, die Ski an seine Reifen geschnallt und übt trotz der Kälte seine Flugmanöver, bis ihm die Scheiben eingefroren sind. Immer schneller und geschickter wird er. Seine Loopings und Steilspiralen sind umwerfend.  Er hat eine ganz eigene Art erlernt, auf einem winzig kleinen Stück des Flugplatzes zu landen.
Opa-EMIL schaut ihm oft zu und moderiert dann so wie ein Radioreporter: „Hier sehen wir MAXI, wie er sich mit optimaler Geschwindigkeit an den Flugplatz herantastet. Oh, jetzt aber Vorsicht. Er muss aufpassen, dass er nicht zu langsam fliegt, einmal herunterfallen reicht ihm. Ha Ha Ha. Jetzt benutzt er seinen ganzen Körper, um zu bremsen. Er stemmt sich schräg gegen die Luft, lässt lässig eine Tragfläche in den Wind hängen. Nur noch wenige Zentimeter trennen MAXI vom Boden. Im letzten Moment richtet er sich auf, nimmt die Nase etwas hoch. Da! Er berührt den Boden. Unglaublich! In nur 10 Metern kommt er zum Stehen. Das ist mein Enkel!“, führt Opa Pfeife rauchend einen Freudentanz im Schnee auf.
Oma-ERNA steht mit bunter Kochschürze und einem dampfenden Stapel Pfannkuchen mit Himbeersoße vor sich am Kantinenfenster und freute sich, dass Opa-EMIL vor Stolz fast ein Reifen platzt..

Auch das Starten auf kurzer Strecke übt MAXI jeden Tag. Er zieht seine Bremsen so stark an, dass es sich anfühlt, als ob er den Boden festhält. Dann lässt er seinen Motor aufheulen löst die Bremsen und schießt fast senkrecht in die Höhe, als er vom Boden abhebt. FALKE hat alles von seinem Nest aus beobachtet. Er kramte ganz tief darin herum und als er zu MAXI fliegt, hatte er etwas in seinem Schnabel. „Die ist für dich,“ sagte er stolz.
„Oh, ist das die goldene Feder? Für mich?“, staunte MAXI.

„Ja! Die goldene Feder von FAL-SHU-KE, dem berühmtesten Flieger der PHU-Dynastie. Allein unsere Besten bekommen diese Auszeichnung. Ich kann dir nichts mehr beibringen“, sagt FALKE. „Alles, was ich kann, habe ich dir gezeigt.“
„Empfange diese Auszeichnung, so wie die Tradition es will“, verneigt sich FALKE vor seinem Schüler, „Trage sie mit Stolz.“
Doch MAXI weiß, es ist besser ist, die Feder nicht Allen zu zeigen und versteckt sie tief in seinem Cockpit.

Kapitel 9: Frühling, Sommer, Hitze

Mit dem Frühling kommen die Blumen und jungen Rehe und Hasen, die man auf dem Flugfeld spielen sieht. Die Bäume werden wieder grün und auch die Bienen sammeln den ersten Blütenstaub, um Honig zu machen. Es ist ein zartes Summen, Zirpen und Gezwitscher in den Bäumen, dass man Lust bekommt die ersten warmen Tage im Freien zu verbringen.

Der Sommer ist dieses Jahr besonders heiss und seit Wochen hat es nicht geregnet. Die Tiere im Wald sind durstig und liegen schwach und hechelnd im Schatten der Bäume, die ihre trockenen Ästen hängen lassen.
MAXIs Lack wird so heiss, dass man ein Ei darauf braten könnte, aber Flugzeuge essen keine Eier.

Illustrationen Copyright: Harry der Zeichner

Die Hitze lässt die Luft über dem Asphalt flirren und der heftige Regen, den die Gewitter bringen, kann nicht bis zu den Wurzeln vordringen und reist in schäumenden Bächen tiefe Risse in die Hänge der Wälder. Niemand hält sich draussen auf. Aber auch im Hangar ist es staubig und unerträglich heiss. Die Flugzeuge schwitzen und Perlen aus Öltropfen laufen in Rinnsalen an ihren Motorhauben herunter.
Manche machen ihre Motore an und pusten mit ihren Propellern den anderen kühlenden Wind zu.
Das Laub der Bäume ist von der Trockenheit schon braun, obwohl es erst Mitte August ist. Immer wieder fegten Windteufel über den Flugplatz, die Staub und Heu hoch in die Luft wirbelten.
An solch heissen Tagen fliegt MAXI oft 3000 Meter hoch, denn je höher er fliegt, desto kälter wird es.
Selbst nachts will es nicht abkühlen und alle Flugzeuge, egal ob sie zum Schlafen unter der Decke hängen oder eng geschachtelt in Hangar verteilt stehen, atmen schwer und schwitzen.

Gefahr
Eines Nachts, kurz vor Sonnenaufgang, leuchtet plötzlich ein roter Schein unter den Hangar-Toren hindurch.
„Feuer, Feuer!“, hört man die aufgeregte Stimme der Luftaufsicht rufen und mit „hu hi hu hi hu hi“, heult eine Sieren in der Ferne.
Alle sind sofort hellwach. Manche weinen und andere machen sich bereit zu helfen.
GLEB ist ein grosses Lösch-Flugzeug, das auf dem Wasser landen kann. Er hatte einen Wassertank in seinem Bauch, in den ein kleiner See hineinpasste, ohne Fische natürlich. GLEB fliegt sofort los und holt Wasser.
„Hoffentlich kann es etwas ausrichten“, sagt Oma-ERNA.
Das gelbe Löschflugzeug fliegt über das Feuer und lässt dicke Tropfen regnen.
„Oh, nein“, ruft EKKI das Argarflugzeug, „das Feuer ist so heiss, dass nichts unten ankommt. Was sollen wir bloß tun?“
Rehe und andere Waldbewohner flüchten hustend mit rauchendem Fell aus dem Wald.
„Wir konnten uns gerade noch retten“, ruft ein stattlicher Hirsch. „Hinter uns sind schon die Bäume umgefallen und haben den letzten Ausweg versperrt. Bei dem kleinen Teich auf der Lichtung ist noch Familie Hase und die alte Frau Kröte vom Feuer eingeschlossen“, hustet er und schnappt nach Luft.

 „Ihr müsst helfen“ ruft EKKI den Jugendlichen zu, die mit angsterfüllen Augen die Feuerwand anstarren, „ihr seid unsere besten Flieger. Los macht euch fertig.“
Ein wildes Durcheinander beginnt. Hier wird noch der Ölstand geprüft, dort noch schnell ein Schluck Benzin getankt.
MIMI, das schicke Sportflugzeug ruft: „Ich kann das nicht, ich habe mir gerade die Propellerpitzen lackieren lassen, wisst ihr was so etwas kostet?“
„Los MAIK, nimm deine Gang und tu endlich was!“, ruft Papa.
MAXI will gerade starten, da hörte er MAIK sagen: „Nix da, du Zwerg. Alter, det ist wat für richt´je Flugzeuge, verstehs´te“, und er schubst ihn so stark, in eine Ecke, dass er kurz ohnmächtig wird.
Als MAXI wieder zu sich kommt, sind alle bereits in der Luft und das Brummen und Surren der Motoren wird bald vom Prasseln des Feuers übertönt.
MAXI´s Kühlwasser kocht vor Wut und er will gleich hinterher, aber der herbe Schlag von MAIK hat ihn auf einen spitzen Nagel fallen lassen, der seinen rechten Reifen durchbohrt hat.
„Opa-EMIL, Opa-EMIL , ich muss fliegen, hilf mir!“, ruft MAXI, „ich brauche einen neuen Reifen. Schnell!“
„Du bleibst hier!“ befiehlt seine Mutter, „du bist zu klein und seit deinem Unfall kannst du nicht mehr richtig fliegen.“
„Oh doch, das kann er“, hört man plötzlich die schrille Stimme von FALKE,.
„Der Falke,“ raunt es durch die Reihen der Flugzeuge und sie weichen ehrfurchtsvoll zurück.
„Los MAXI, zeig sie ihnen!“
„Was soll ich ihnen zeigen?“, fragt MAXI, dem noch der Kopf brummt.
„Na das, was ich dir neulich verlieh“, erwiderte FALKE, „schnell!“.
MAXI kramt die kleine goldene Feder aus seinem Cockpit hervor und hält sie in die Höhe.
„Das kann nicht sein!“, ruft Opa-EMIL erstaunt und geht zu seinem alten Buch. „Das ist die Feder von FAL-SHU-KE, dem berühmtesten Flieger der PHU-Dynastie. „Wo hast du sie her?“

„MAXI ist mein Schüler“, sagt FALKE stolz“, und er wird fliegen, denn er kann dieser Feder Ehre machen“.

Kapitel 10: Das Feuer

„Schnell,“ sagt Mutti und hält MAXI einen neuen Reifen hin. „Gib mir den 24er Schraubenschlüssel,“ ruft Papa dem Werkstattflugzeug zu und wechselt den Reifen.
Gerade will MAXI losrollen, als die Gang der jungen Flugzeuge zurückkommt.
„Oh, wie seht ihr denn aus?“, schau Mutti sie erschreckt an.
MAIK´s Lack hat Blasen geschlagen, so nah war er am Feuer vorbeigeflogen.
MUXIs schicke Bemalung hat arg gelitten, als sie fast von einem umfallenden Baum getroffen wurde und die Funken hochstoben. Hier brennt ein Reifen und da keucht einer.
„Wir konnten nüscht machen“, hustet MAIK. „Det Feuer hat den janzen Teich einjekesselt. Da kann niemand landen. Verjesst et“, drehte er sich um und rollt erschöpft in den Hangar.
„Doch, ich kann das“, flüstert MAXI leise. MIMI, MAIKS Freundin drehte sich um und ruft, „Na dann los, du Angeber. Versuchs doch! War nett mit dir, Tschüssikofski“ „Viel Glück, mein Sohn“ drückt Papa ihn angstvoll an sich.
MAXI ist in Sekundenschnelle in der Luft. Links und rechts tobte das Feuer. Immer wieder scheinen Feuerarme nach ihm zu greifen, doch er macht eine elegante Rolle nach der anderen und das Feuer schaut blöd aus seinem Rauch. Es baut eine Feuerwand direkt vor ihm, doch MAXI fliegt steil nach oben, dreht sich im höchsten Punkt auf den Kopf und stürzt an der andern Seite der Feuerwand entlang nach unten, wie FALKE es ihn gelehrt hat.

Noch ein Looping und er wird den See erreichen. Auf der Insel in der Mitte des Sees sieht er, aus der Ferne, Familie Hase, die voller Angst und wie versteinert das Feuer anstarrt, das immer wieder mit züngelnden Armen versucht sie zu erreichen.
„ichzzzzzzzzz verbrennezzzzzzzzzzzzzzzzz allezzzzzzzzzzzzzzzzzzz“ glaubt man zu hören.
„Plaaaaaaaatz“ schrie MAXI aus vollem Hals, als er, wie er es so oft geübt hat, holpernd auf der winzigen Insel landet. „Schnell, die Kinder zuerst“ ruft er Frau Hase zu.
Die beiden Kleinen steigen schnell ins Cockpit und Schwupps ist MAXI wieder in der Luft.
Er hat gar keine Zeit, den Jubel der alten Flugzeuge zu hören, als die Häschen aussteigen und sich gleich das qualmende Fell putzten.
„Ich muss wieder los, jetzt ist Frau Hase dran!“, ruft MAXI mit fester Stimme.
Ihre langen Ohren passen nicht mehr in sein Cockpit hinein und flatterten im Wind.
Als sie landen, rauchen sie ein bisschen, weil sie Feuer gefangen hatten.
„Halb so schlimm“, sagt Frau Hase dankbar, tauchte ihre Ohren in ein Wasserfass und umarmt ihre Kinder.
Jetzt ist der dicke Meister Lampe dran!“, gibt MAXI wieder Gas.
„Puh, zwei Löwenzahnbier und eine Tüte Karottechips am Abend weniger hätte jetzt wirklich geholfen“, raunt MAXI Herrn Hase an, als dieser mit seinem dicken Bauch kaum ins Cockpit passt. Mit einem lauten „Plopp“ drückt er sich nach der glücklichen Landung wieder heraus. Frau KRÖTE hat geduldig im Wasser gewartet. Es wurde immer heißer und sie konnte kaum noch atmen. Diesmal braucht MAXI drei Landeversuche, denn das Feuer hat die Insel schon erreicht. Überall züngeln die ersten Flammen. Die glitschige Frau KRÖTE rutscht immer wieder auf der Tragfläche aus, bis sie endlich eingestiegen ist.
„Oh nein“ schaut MAXI erschreckt auf eine Wand aus Feuer, als er starten will, denn das Feuer hat sich wieder lodernd vor ihm aufgebaut und drohte ihm mit einer neuen Welle aus Flammen. „Oh, nein, Hilfe!!!“, denkt MAXI.
„zzzzzzz zzzzzzzz zzzzzzzz“, macht das wütende Feuer.

Als hätte der sterbende Wald MAXI´s Verzweiflung gehört, fällt ein grosser alter Baum im Kampf mit den Flammen krachend in den See. Die Welle, die er auslöst, löscht für einen kurzen Moment die Flammen auf der Insel. Es zischt laut und eine heisse Wolke aus Rauch und Wasserdampf nimmt MAXI den Atem.
Er lässt seinen Motor aufheulen und schießt Sekunden später über die knisternde Glut.
Als er endlich unverletzt landete, stehen alle Flugzeuge in einer Reihe links und rechts neben dem Rollfeld und lassen vor Freude ihre Positionslichter blinken.

MAIK, MIMI und der Rest der Gang verneigten sich anerkennend vor MAXI.
„Jut jemacht, kleener Jroßer“, strahlt selbst der dicke MAIK bewundernd.
Schick sieht sie aus, die goldene Feder, die er nun immer hinten an seinem Leitwerk trägt.
Auf der nächsten leeren Seite seines alten Buches malt Opa-EMIL ein Bild von seinem Enkel und schreibt daneben:

Der Held des großen Feuers hat der berühmten Falkenfeder des FAL-SHU-KE Ehre gemacht.

MAXI , das kleine blauen Flugzeug.

Harry und Oli hoffen, ihr hattet viel Spaß

Credits und Danksagung

Aus Dankbarkeit an meinen Vater, der mir die ersten Flügel verlieh.
Dr. Hans Konrad Gerbigs Abenteuer

Flugplatz Wipperführt EDKN
www.lsv-wipperfuerth.de

In Erinnerung an Rolf Bausewein, Fluglehrer und Freund.

www.lornav.de

Flugplatz Eggersdorf EDCE
www.flugplatz-eggersdorf.de

Dank an Herbert Everding, unseren Lektor

Der Autor: Oliver Konrad Gerbig

wurde am 15.06.1961 in Köln geboren.

Im Rahmen eines Austauschprogramms erhielt er sein High-School-Diplom der Rocky-Hill-Privat-School in Rhode Island/USA und schloss die Deutsche Schulausbildung mit dem Abitur ab.
Nach seinem Abitur lebte er mehrere Jahre in New York City. Er absolvierte seine Theater – Ausbildung in den Fächern Schauspiel, Regie, Choreographie, Gesang mit Stipendien an der „Nat Horne Musical Theater School“, „Alvin Ailey“, sowie der „American Academy of Dramatic Arts“ in New York City .

Seine Liebe zum Kinder- und Jugendtheater entdeckte er in den 90ger Jahren während einer Musicaltournee, auf der er Peter Pan und den Mogli in „Das Dschungelbuch“ spielte.

Seit 1993 schreibt er Theaterstücke und Geschichten für Kinder und Erwachsene.
Auf den Freilichtbühnen von Schwäbisch Hall und Feuchtwangen kamen seine ersten Stücke zur Aufführung.

2004/06 wurde die Theaterarbeit für und mit Kindern durch die Inszenierung von „Münchhausen Junior“ am Berliner Friedrichstadtpalast gekrönt.

Seit früher Jugend ist er Pilot und wurde 2001 Fluglehrer.
In der Zeit zwischen 2000 und 2005 entstand diese Geschichte, die er 2014 zu Papier brachte.


Der Illustrator: Harry der Zeichner

www.harryderzeicher.de

„Harry zeichnet alles“, ist sein Motto, und mit seiner Gabe, Dinge innerhalb weniger Minuten aufs Papier zu bringen, ist er schon viel herumgekommen:
Bei Hochzeiten, Firmenevents und Messen beispielsweise zeichnet er in kürzester Zeit die Gäste.

Als Edutainer reiste er bereits auf den schönsten Schiffen (Fluß + Hochsee) und begeisterte die Gäste an Bord.

Als Gast in der SWR Landesschau sowie in der ARD ,,Immer wieder Sonntags»,  konnte er sein zeichnerisches Talent einem größeren Publikum zeigen.
Die Radiostationen SWR1, 3 und 4 sowie Radio Regenbogen und Antenne

luden Harry zum Interview ein.

Im Kinofilm OTTO’s Eleven(ist Harry zu sehen) zeichnete er in den Drehpausen mit Otto Waalkes Ottifanten und zur WM 2014 Fußballcomics für den SWR3, die auf Facebook über 1,2 Mio. Klicks erhielten. Zur WM 2018 zeichnete Er den Bundestrainer für den DFB, der auf 200.000 Taschen gedruckt wurde.

Für die Industrie ist der Zeichner als Visualisierer oft gebucht.

Nachdem Harry und Udo Lindenberg sich 2011 bei MTV Unplugged kennenlernten, entstand das udix (UDO COMIC’X) : Kleine Geschichten mit Udo als Hauptperson, die mehrfach ausgestellt wurden.

Harry zeichnet schneller als sein Schatten ;o)……

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert